Sexuelle Funktionsstörungen bei Männern

Sexuelle Funktionsstörungen bei Männern

Erektionsstörungen
Kein anderes sexuelles Problem kann den Mann so massiv in seinem Selbstwertgefühl und seiner männlichen Identität treffen wie eine Erektionsstörung, die dadurch charakterisiert ist, dass der Mann keine Erektion erreichen bzw. aufrecht erhalten kann, die für einen befriedigenden Geschlechtsverkehr ausreichend ist. Häufig kommt es bei den Betroffenen nach kurzer Zeit zu einem Teufelskreis aus Versagensängsten und Vermeidungsverhalten, der die Problematik zusätzlich verschlimmert und chronifizieren lässt. Erektionsstörungen treten mit zunehmendem Lebensalter zwar häufiger auf, sind aber dennoch keine unausweichliche „Alterserscheinung“. Ihre Zunahme liegt eher daran, dass sie vergesellschaftet sind mit anderen weit verbreiteten gesundheitlichen bzw. Lifestyle-Problemen wie Bluthochdruck, Übergewicht, Diabetes, Rauchen oder kardiovaskulären Risikofaktoren. Auch wenn organische Faktoren hier eine wichtige Rolle spielen, darf die psychische Seite von Erektionsstörungen nie außer Acht gelassen werden (innerseelische oder Partnerschaftskonflikte, Stress usw.) und viele Patienten bzw. Paare brauchen eine Sexualberatung oder Sexualtherapie. Im SMK werden alle Facetten dieses Störungsbildes berücksichtigt und in den individuellen Behandlungsplan integriert.

Orgasmusstörungen
Die Orgasmusstörungen des Mannes bestehen aus zwei gegensätzlichen Problembildern: (1) der mit Abstand häufigsten männlichen sexuellen Funktionsstörung, dem vorzeitigen Orgasmus (vorzeitiger Samenerguss, Ejaculatio praecox), bei der der Mann seine sexuelle Erregung nicht steuern kann und nicht selten schon bei der Einführung des Penis oder 1 – 2min danach zum Orgasmus und Samenerguss kommt; (2) der selteneren Orgasmushemmung (verzögerte Ejakulation, Ejaculatio retardata), bei der ein Orgasmus nur mühsam, langwierig und durch sehr intensive Stimulation erreicht werden kann. Zumeist betrifft diese Problematik nur die Partnerkontakte, speziell den Geschlechtsverkehr, bei einigen Männern tritt dieses Phänomen aber auch bei der Selbststimulation auf. Häufig suchen die Betroffenen erst bei einem Kinderwunsch Behandlung. Beide Formen der Orgasmusstörung führen zu einer erheblichen Beeinträchtigung der sexuellen Befriedigung (auch bei der Partnerin) und zu einem Rückgang sexueller Kontakte. Das SMK bietet Ihnen für beide Störungen die neuesten Behandlungsansätze, darunter auch die Kombination von Sexualberatung und medikamentöser Therapie.

Geringes sexuelles Verlangen
Auch beim Mann können die Initiative zu sexuellen Kontakten und das Interesse an Sexualität reduziert sein. Je nach Studie klagen 10 – 15% der Männer über solche „Luststörungen“, die oft mit anderen psychischen (Stichworte: Burn-Out, Depression) oder körperlichen Problemen vergesellschaftet sind. Die Betroffenen fühlen sich nicht mehr als „richtige Männer“ und beklagen oft auch außerhalb der Sexualität einen Verlust von Vitalität und „Power“. In der Partnerschaft kommt es durch den Interessenverlust des Mannes zur Verunsicherung und Irritation, da die Partnerin an ihrer Attraktivität zweifelt oder eine Außenbeziehung vermutet. Ein reduziertes sexuelles Verlangen beim Mann erfordert eine sorgfältige Untersuchung und Analyse möglicher organischer und psychischer bzw. partnerschaftlicher Faktoren. Auf organischer Seite muss insbesondere ein eventueller Testosteronmangel und dessen Ursachen abgeklärt werden. Das SMK bietet Ihnen hierzu ein Untersuchungs- und Behandlungsprogramm, das alle diese Variablen einbezieht, aber individuell auf ihr spezielles Beschwerdebild zugeschnitten ist.

Schmerzen und Missempfindungen im Zusammenhang mit Sexualität:
Schmerzen oder Missempfindungen bei sexueller Aktivität treten bei Männern zwar seltener auf als bei Frauen, können jedoch sehr quälend sein und die Sexualität nachhaltig belasten. Derartige Symptome können im Zusammenhang mit anderen Beschwerdebildern (z.B. einer Prostatitis) sowie nach Unfällen oder Operationen entstehen und erfordern daher praktisch immer eine multidisziplinäre Abklärung, um daraus die möglichen Behandlungsoptionen abzuleiten.

Exzessives Sexualverhalten (Sexsucht)
Wenn es dem Mann nicht gelingt, seine sexuellen Impulse angemessen zu regulieren und die Beschäftigung mit Sexualität einen so großen Raum einnimmt, dass dies zu negativen Auswirkungen auf Beruf und Partnerschaft führt, sprechen wir von Sexsucht, exzessivem Sexualverhalten oder einer hypersexuellen Störung. Als wichtigste diagnostische Kriterien gelten ein exzessiver Zeitbedarf für die Beschäftigung mit Sexualität (vor allem Internetpornographie und käuflicher Sex), der Einsatz exzessiven Sexualverhaltens als Reaktion auf negative Gefühle und belastende Lebensereignisse sowie erfolglose Versuche, das trotz negativer Konsequenzen fortgeführte Verhalten zu kontrollieren. Hilfe wird meist dann gesucht, wenn das verheimlichte Verhalten durch den Partner bzw. am Arbeitsplatz entdeckt wurde. Nach einer sorgfältigen Bedingungsanalyse des individuellen sexuellen Verhaltens bietet das SMK Hannover den Ratsuchenden ein Therapieprogramm an, dessen Schwerpunkte in Strategien zur Kontrolle und Regulation des Problemverhaltens bestehen sowie in der Bearbeitung der Faktoren, die das Verhalten energetisieren. Kernthemen sind dabei in vielen Fällen Intimitätsdefizite und ein fehlender Zugang zu den eigenen Gefühlen.